In alten Sarkophagen stellt man keine Fragen
Falter 06/2020
Das Lied über die nekrophile Pharao-Forscherin ist das einzige, das den Hauptberuf des Kabarettisten und Sängers Leopold Toriser erahnen lässt. Dass der Archäologe im Naturhistorischen Museum jobbt, schlägt sich indes sehr artenvielfältig nieder. Es sind von absurdem Witz und schräger Komik geprägte Songs, mit denen er und der seine E-Gitarre vielseitig, intensiv und expressiv behandelnde Simon Handle vermeintlich völlig Unvereinbares vermählen: Kinderspielzeug mit Death Metal, Satanismus mit Schlagerschnulze und Weltspartag mit Rock’n’Roll. Ihr mit Musikkabarett nur notdürftig etikettierter, wundersamer „Weltraumschrott“ wirkt dabei zumeist so unvermittelt, als würde er spontan aus den Hemdsärmeln geschüttelt, und ist dabei so genial geschliffen, dass er facettenreich glitzert und oft unvermutet aufblitzt.
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