„Veni, vidi, gacksi.“ Humor mit Hardcore
Falter 02/2020
So richtig gut bewegen kann er sich halt nicht. Aber ihm seine reduzierte Bühnen-Performance vorzuhalten, wäre nicht ganz fair. David Stockenreitner verlässt sich ja zwangsläufig und zurecht auf die Qualität seines Texts und Vortrags – und nutzt seinen USP als körperbehinderter Comedian in seinem zweiten Solo „Down“ u.a. als Passierschein für Pointen über Rollstuhlfahrer und Menschen mit Trisomie 21. „Mongolide darf man ja nicht mehr sagen, weil Forscher jetzt draufgekommen sind, dass die Mongolen gar nicht behindert sind“. Mit schonungsloser Selbstironie gelingt ihm eine lausbübische Schrittsicherheit bei seinen stellenweise atemberaubenden Gratwanderungen entlang diverser Geschmacks- und Gehört-sich-Grenzen. Eher nichts für Zartbesaitete, aber selbst bei körpersaftigster Komik stets originell und gescheit gewitzt.
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