Hochwasser, Humor und Kartoffelkäfer
Ein Gespräch in Tuttendörfl – mit I Stangl („Selbstbewusst Waschlapp sein“) und Lukas Resetarits („Zeit“)
profil 09/2002
Stangl: Ich war zwar schon einmal bei Dir, aber ich kenn mich da im Norden nicht aus. Ist das jetzt da bei Dir in der Nähe ?
Resetarits: Ja. Dort drüben wohn ich (deutet gen Bisamberg). Und hier ist das Wasser bis vor kurzem noch bis zum Türl gestanden. Der Weinkeller und der Kuchlkeller waren voll.
Stangl: Und der Wahnsinn ist, das kann ja jederzeit wieder passieren. Und die Wahrscheinlichkeit ist nicht einmal so gering.
Resetarits: Da drüben [deutet auf ein weißes Haus am anderen Ufer] haben wir einen Experten. Da wohnt ein gewisser Kunze, siehst eh, der steht ziemlich flach. Immer, wenn ein Hochwasser kommt, füllt er sein Haus mit sauberem Wasser. Während das Wasser steigt. Dann haut er sich in die Zille und fährt weg. Dadurch kommt ihm dann der ganze Dreck nicht hinein. Der füllt sich tatsächlich das eigene Haus mit klarem Brunnenwasser an.
Stangl: Das musst du dir einmal vorstellen : Dein eigenes Haus unter Wasser setzen ! Das hat was.
profil: Herr Stangl, ist es richtig, dass Sie sich nach Ihrem ersten Solokabarettabend in die Ecke gesetzt und geweint haben?
Stangl: Na ja, fast. Ich muss es zugeben. Es war ein betrüblicher Abend.
Resetarits: Kränk dich nicht, ich habe vor meinem ersten Auftritt geweint. Und dann ist mein Bruder Willi in die Garderobe gekommen und hat ein bisserl mitgeblatzt. Herrliche Zeiten, eigentlich.
profil: Vor kurzem haben Sie in einem Interview verkündet, man müsse dem Alter mit Eskapismus entgegnen. Wie das?
Resetarits: Einfach ducken oder schnell weiter gehen, wenn ein Spiegel in der Nähe ist.
Stangl: Also ich hab mir schon oft gedacht, jetzt müsse die Midlife-Crisis, von der ich in Illustrierten schon so viel gelesen haben, ja endlich kommen. Aber sie kommt und kommt nicht. Oder, anders betrachtet, vielleicht bin ich ja auch permanent in ihr drin.
Resetarits: Genau, ab einem gewissen Datum glaubt man, das müsste sie jetzt sein, will sie willkommen heißen – und verwechselt sie dann mit einer ganz normalen Alltagsdepression. Schön blöd eigentlich.
profil: Herr Stangl, was will uns Ihr der Titel Ihres neuen Programms „Selbstbewusst Waschlapp sein“ eigentlich sagen?
Stangl: Dass wir alle heftige Waschlappen sind. Aber auch zwangsläufig selbstbewusste Waschlappen. Denn einerseits verlangt die Gesellschaft von Dir, ein Sieger zu sein, andererseits verlieren wir aber ununterbrochen. Ein kranker Gegensatz, eigentlich.
Resetarits: Der dadurch entschärft werden könnte, dass wir uns alle viel mehr eingestehen, a bisserl mehr Loser zu sein. Für mich fängt ja fast jeder guter Schmäh so an, dass man sich selbst als Loser ironisiert.
profil: Das heißt, einer der keinen Schmäh hat …
Resetarits : … ist womöglich FPÖ-Wähler. Wenn jemand von der FPÖ einen Witz erzählt, dann besteht der nur daraus, wie lustig die Burschen selber sind und wie deppert die anderen. Und das ist einfach nicht lustig. Die FPÖler haben Berge bestiegen und sind von Brücken gesprungen. Dafür haben sie halt keinen Schmäh. Da kann man nichts machen.
profil: Herr Resetarits, vor zwanzig Jahren haben Sie in einem Interview gesagt, „heutzutage kann man Kabarett machen, indem man nur einen Politikernamen zitiert und das Publikum lacht schon”. Wie ist das heute?
Resetarits: Naja, da muss ich überlegen.
Stangl: Oh ja, das hat sich geändert. Heute brauchst du nur ”Scheiße” zu sagen und die Menschen lachen. Es gehen mehr Leute ins Kabarett als früher – damit kommen automatisch auch mehr Leute daher, die … die …wie soll ich es sagen… halt nicht so sehr auf das feine Wort stehen. Mit der Masse wächst der Durchschnitt. Das will ich aber nicht bewertend verstanden wissen …
profil: Ist also der Humor Ihrer Meinung nach mittlerweile völlig verflacht?
Resetarits: Schon, bei diesen Comedy-Sendungen läuft ja alles nur mehr nach dem Schema schnell, schnell, Witz, Witz ab.
Stangl: Eine total künstlich aufgeheizte Stimmung.
Resetarits: Ich wundere mich dann immer wieder, dass so etwas saurierhaftes, atavistisches wie meine Programme, wo einer im schwarzen Gwandl steht und zwei Stunden redet, trotzdem funktioniert.
Aber, zur Verteidigung des heutigen Humors: die 50er-Jahre-Komödien waren ja noch viel schlechter und schlimmer.
Stangl: Grauenvoll geradezu.
Resetarits: Viele dieser Filme sind einfach so menschenverachtend. Wenn man den Franz Antel nicht aus den Adabei-Spalten kennen tät, würde man ihn für einen großartigen Zyniker halten, der auf die Menschheit scheißt. Dabei kocht er in Wirklichkeit Krautfleckerln.
Stangl: Vor kurzem gab es Gott lob eine Sternstunde des Fernsehens: Dagmar Koller hat DJ Ötzi interviewt. Das war nicht zu übertreffen. Der Ötzi hat versucht, die bessere Koller zu sein. Die Koller hat das gemerkt und hat noch a bissl mehr Gas geben. Großartig.
Resetarits: Aber das hätte man schon besser inszenieren können. Stell dir vor: Die zwei rutschen auf einer Sommerrodelbahn in einem 2-Sitzer hinunter und dabei findet das Interview statt. Das wäre dann nur noch durch eine Sache zu toppen: Zilk interviewt sich in seiner Sendung ”Lebenskünstler” selbst.
Stangl: Es ist faszinierend, dass den Verantwortlichen nicht auffällt, welcher Stumpfsinn da auf ORF läuft. Vielleichts fällt es ihnen ja eh auf und es ist ihnen nur wurscht. Wenn Menschen 25 Jahre ihr berufliches Dasein in diesem Laden verbracht haben und dann Unterhaltungschef werden, siehe Edgar Böhm, dann … dann gute Nacht.
profil: Was kann man, im Gegensatz dazu, vom Kabarett erwarten?
Stangl: Sicher nicht das, was manche noch immer für Kabarett halten : so Weltverbesserungs-Attitüden. Programme, bei denen einer versucht, den Zuschauern etwas beizubringen, sind immer gescheitert. Selbst, wenn sie irgendetwas aus dem Kabarett mitnehmen, an der nächsten Ecke haben sie das ohnehin schon wieder vergessen, weil so sofort wieder von der Welt außerhalb der Kabarettbühne zugemüllt werden. Man hat also eh ka Chance.
Resetarits: Wenn schon, geht es um Emotionen, nicht um Informationen. Ich kann ja nicht den Leuten vortragsmäßig irgendeine Problematik darlegen und sie danach satirisch abhandeln. Dann sama nämlich genau in einem faden Workshop drinnen. Für mich ist das Kabarett in erster Linie ein selbsttherapeutische Angelegenheit. Ist doch herrlich, ich erspare mir durch meinen Beruf einen Psychiater.
profil: Aber Sie sind doch beide am Anfang Ihrer Karriere einmal von der Wirksamkeit des Kabaretts ausgegangen, oder ?
Resetarits: Absolut. Das hat sich im Lauf der Jahre pragmatisch gelegt. Aber es ist im Nachhinein schön, naiv gewesen zu sein.
Stangl: Wie ich begonnen habe, war ich der festen Überzeugung, ich bin der größte Kabarettist der Erde. Schön langsam schnallst du halt, dass das einfach nicht stimmt. Du stößt an Grenzen, und das bei jeder einzelnen Vorstellung.
Resetarits: Das Ende der Naivität kam für mich 1975 mit der Affäre Peter/Kreisky/Wiesenthal. Mit welcher Vehemenz Kreisky Wiesenthal da ohne Beweise beschuldigt hat, mit den Nazis kollaboriert zu haben, war einfach unverzeihlich und gleichzeitig enttäuschend und ernüchternd. Ich bin damals so dermaßen erschrocken. Auch darüber, Kreisky zuvor so kritiklos euphorisch gesehen zu haben.
profil: Herr Stangl, vor sechs Jahren haben sie die eigene Solo-Kabarettkarriere überhaupt auf Eis gelegt. Unter anderem aus Ärger über die Entwicklung der Kabarettszene. Was hat sie da konkret gestört?
Stangl: Das hat in erster Linie eigentlich mit meiner Doppelbelastung als Theaterdirektor und Kabarettist zu tun gehabt. Einiges ist mir aber schon furchtbar auf die Nerven gegangen. Zum Beispiel, dass sich schon die Jung-Kabarettisten benehmen wie Beamte. Alle zwei Jahre kommen sie mit einem Kofferl, da ist dann ein neues Programm drinnen und das Wurschtbrot, stellen sich auf die Bühne, spielen es und gehen mit dem Kofferl wieder heim. Und sonst passiert genau nichts. Gar nichts.
profil: Jetzt wirken Sie aber recht motiviert.
Stangl: Ich zerbreche mir nicht mehr ständig den Kopf über die Szene, in der halt viel gemauschelt wird. Damit habe ich nicht mehr viel am Hut. Ich mache jetzt wieder meinen Beruf, und hin und wieder geh mit einem Kollegen auf einen Kaffee. Und das wars dann auch schon. Ich übe mich mittlerweile einfach in Gelassenheit.
Resetarits: Gelassenheit. Das arme Wort ist ja so beschmutzt worden durch unseren lieben Herrn Bundeskanzler.
profil: Herr Resetarits, Sie pflegen diese Distanz zur Szene ja bereits seit geraumer Zeit.
Resetarits: Ich vermeide es eigentlich, zu Premieren von Kollegen zu gehen. Weil ich Angst davor habe, direkt im Anschluss von einem Fernsehteam gefragt zu werden. Sagt man etwas unverbindliches, ist man ein Dampfplauderer. Wenn man zugibt, dass es einem nicht gefallen hat, ist man ein … des is a net leiwand. Das ist einfach stressig.
Stangl: Premieren sind so wie so immer ein Horror. Auch, wenn man selbst auf der Bühne steht.
Resetarits: Genau. Die kältesten Vorstellungen, die es überhaupt gibt. Da kommen Leute vom Fach, die alle etwas gemeinsam haben: Sie weigern sich, Emotionen rauszulassen. Im Gegenteil, die sitzen da unten und mustern dich anatomisch. Ganz schlimm sind auch Vorstellungen, wenn Prominente im Publikum sitzen, die es dir schwer machen. Als zum Beispiel einmal Hannes Androsch bei einem Programm bei mir war, haben die Leute die ganze Vorstellung lang zwischen ihm und mir hin- und hergeschaut. ,Was sagt der Resetarits jetzt? Was macht der Androsch? Wann lacht der Androsch endlich? Und dann nach ein paar Minuten: Wann lacht er denn jetzt wirklich endlich, der Androsch. Wie dann der Klima im Rahmen seiner Kulturoffensive zu einer Premiere kommen wollte …
Stangl: (lacht) Verstehe, das war also die Kulturoffensive. Dass er zu dir ins Programm gegangen ist.
Resetarits: … da hab ich mit seinen Sekretären ausgemacht, dass er ganz hinten sitzen muss und beim Hintereingang hineingeht. Die Leute haben ihn dann zumindest erst in der Pause bemerkt. Aber dann hat er für extremes Aufsehen gesorgt. Da hat er sich nämlich – wahrscheinlich beraten von seinen Spin-Doktoren – selber ein Bier geholt. Aber hallo. Später ist er halt leider ein Opfer dieser Spin-Doktoren geworden.
Stangl: Aber das sans doch alle. Wenn du zum Beispiel das TV-Duell zwischen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber gesehen hast: die waren ja wie zwei Plastikpuppen. Wie aufgezogen.
Resetarits: Weil es bei politischen Diskussionen nur darum geht, wie die Haare und die Zähne sitzen.
Stangl: Wenn die Welt aus bunten Fernsehbildern zusammengewürfelt wird, dann kann sie politisch auch nur aus Populisten bestehen. Wenn du heute blad bist und eine Glatze hast, versuch ja nicht, Spitzenkandidat zu werden.
Resetarits: Der Herr Gusenbauer …
Stangl: Erbärmlich ist das.
Resetarits: Der lässt sich umfrisieren und umdirndln, ganz furchtbar. Kauft sich eine neue Brille. Man hat fast eine Sehnsucht – unter Anführungszeichen – nach jemanden, der sich darum nichts scheißt.
Stangl: Der einzige, der noch authentisch wirkt, ist Alexander Van der Bellen. Bei dem habe ich nicht das Gefühl, dass er in einem Kurs für natürliches Reden war. Dem haben sie auch nicht mit Leukoplast permanentes Grinsen beigebracht, ihm die Haare geschnitten, den Bart abrasiert, einen neuen Anzug gekauft und eine Krawatte in Signalfarben umgehängt. Der ist halbwegs so, wie er ist. Und daher hat er auch, obwohl er der oberste Repräsentant einer Partei ist, die allgemein als radikal verschrien ist, so hohe Sympathiewerte.
profil: Herr Stangl, sie waren früher berüchtigt für ihren strengen, bisweilen schon jähzornigen Umgang mit dem Publikum …
Stangl: In Extremfällen, nicht immer.
profil: Inzwischen strahlen sie eine vergleichsweise Ruhe aus …
Stangl: Man wird älter.
Resetarits: Es bringt ja auch nichts. Ich habe früher relativ häufig Eklats und Schimpfereien gemacht, wann im Publikum was passiert ist …
Stangl: … Leute heimgeschickt …
Resetarits: Ja, aussighaut. Ich bin aber dann draufgekommen, dass man sich den Rest der Vorstellung damit zammhaut. Und die anderen, die nix dafür können, werden mitgestraft.
Stangl: Es ist immer besser, das mit dem Schmäh zu machen. Aber es gibt schon noch immer Fälle, in denen ich auszucke. Selten, aber doch.
profil: Wann zum Beispiel?
Stangl: Wenn im kleinen Niedermair, wo dir die erste Reihe eh schon auf den Kniescheiben sitzt, einer vorne beginnt, genüsslich Chips zu essen und sich davon auch nicht abbringen lässt, zum Beispiel. Das kommt halt von den Fernseh-Gewohnheiten. Da darf man auch machen, was man will.
Resetarits: Genau. Den Kasperl hab ich mir jetzt gekauft, der gehört jetzt mir und mit dem kann ich die nächsten eineinhalb Stunden machen, was ich will. Ich hab auch einmal gesagt : Aus. Ihr seids mir alle zu deppert. Geht’s zhaus. Dann bin ich abgegangen – und die Leute sind sitzen geblieben, weil sie geglaubt haben, das gehört zum Programm. Ich hab draußen an der Bar schon zwei Bier getrunken, san die noch immer drin gsessen.
Stangl: Oder die Mitsprecher. Wenn sie schon drei vier Vierteln intus haben – und alles wiederholen, was du sagst.
Resetarits: Die berüchtigte Echo-Lallie. Aber was Abbrüche betrifft, bin ich inzwischen sehr vorsichtig geworden. Ich habe einmal unter dem Regisseur Dieter Haspel mitgespielt, in der Provinz irgendwo in Deutschland, einen „Hamlet“ oder so etwas. Mitten im Monolog steht einer in der dritten Reihe auf und geht polternd hinaus. Hamlet bricht ab und sagt: „Wenn sie schon hinausgehen müssen, dann wenigstens leise.“ Der sagt noch „Entschuldigung“ und fällt tot um. Herzkasperl – und aus. Nach so einer Geschichte wirst du vorsichtiger.
Stangl erschlägt eine Gelse
Resetarits : Maulwürfe wird’s dafür wenig geben im nächsten Jahr. Dafür haben wir heuer jede Menge Kartoffelkäfer. Ich weiß nicht warum, aber das ist apokalyptisch. Solche Mengen hab ich zuletzt als Kind gesehen. Da haben wirs sammeln müssen …
Stangl: … brocken …
Resetarits: … ja, brocken. Die Hendln haben die gern gfressen. Die andern Viecher eher weniger, weil Kartoffelkäfer eher scharf schmecken. Die haben wir als Kinder gekostet.
profil: Danke für das Gespräch.
Lukas Resetarits: „Zeit“
Am 26. Oktober 1977 präsentierte ein ehemaliger Bauhilfsarbeiter, Flugzeugabfertiger und Mitstreiter der Kabarettgruppe “Keif” (mit u.a. Erwin Steinhauer) im Kleinen Theater im Konzerthaus sein erstes Solokabarettprogramm. Mit “Rechts, Mitte, Links” legte Lukas Resetarits den Grundstein für die bis heute anhaltende zweite Blütezeit des österreichischen Kabaretts. Ausschlaggebend für seine Popularität war auch der “Kottan”, den er ab 1980 in 14 Folgen der Zenker/Patzak TV-Krimi-Parodie verkörperte.
23.9. – 10.10. (Mo – Do), 19:30 Uhr, Konzerthaus, Neuer Saal
Anlässlich seines 25-jährigen Solokabarett-Jubiläums macht er sich in seinem 20. Programm Gedanken über und zur “Zeit” (Musik : Robert Kastler). Über die eigenen letzten 25 Jahre in der Rolle des unerschütterlichen Kommentators des Zeitgeschehens, über weltpolitische und -wirtschaftliche Entwicklungen, über die Frage, ob die Wahrheit wirklich eine Tochter der Zeit ist, über Zeitdruck, Zeitempfinden, den Zeitgeist und andere Zeitumstände.
Entstanden ist “Zeit” aus einem diesbezüglichen Themenblock, der eigentlich schon im letzten Programm („Niemandsland”) hätte vorkommen sollen, aber aus Zeitgründen gestrichen werden musste …
I Stangl: „Selbstbewusst Waschlapp sein!“
Anfang der 80er stieß der gelernte Sozialarbeiter zur Kabarettszene und sorgte mit seinem plakativen, clownesken Stil rasch für Aufsehen. Im Lauf seiner bislang 16 Programme hat er sich zu einem facettenreichen Humoristen entwickelt, der sich auf absurde Komik ebenso versteht wie auf geistreiche Satire. Entscheidend mitgeprägt hat er die heutige Kabarettlandschaft vor allem als langjähriger Leiter des Wiener Kabarett Niedermair, der damals ersten Adresse für Newcomer: Zwischen 1991 und 2001 hat er in dieser Funktion eigenwillig und kompromisslos, aber mit einem herzlichen Gespür für Talente gewissenhaft gefördert, gesiebt und Akzente gesetzt.
19. – 28.9. (Do – Sa), 19:30 Uhr, Kabarett Niedermair
Sieht man von seinen Auftritten mit dem von Bernhard Ludwig verfassten Seminarkabarettprogramm „Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit” ab, kann „Selbstbewusst Waschlapp sein!” (Co-Autor : Hannes Vogler) als Comeback nach einer sechsjährigen Pause vom Solokabarett gelten. Ein Programm über die traurigen Loser, die sich hinter den allgegenwärtigen, grinsenden Siegergesichtern verbergen. Oder auch : eine Entwicklungsgeschichte des Verlierens.
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