Zwischen Größenwahn und Schnitzelsuppe
Falter 10/2019
Das unkreativste am Solo-Debut von Homajon Sefat, einer Hälfte des Duos „2gewinnt“, ist sein Titel: „Solo“ (Regie: Leo Lukas). Dass es sich dabei um ein kabarettistisch dramatisiertes Spin-Off seiner schrägen Band „Patiri Patau“ handelt, muss man zum sinn- und unsinnerfassenden Erleben des Werks nicht wissen. In diesem charmant verschlungenen, unbekümmert eigenartigen, mit polit- und gesellschaftssatirischen Exkursen, diskutablen Tierwitzen und surrealen Träumen durchsetzten Melodram wird u.a. ein katzenförmiger Fettfleck lebendig, Tinder als „das Wisch & Weg unserer Generation“ und Ethno-Comedy als „die Faschingsversion von Rassismus“ entlarvt. Merke: „Fakten sind nur was für Menschen ohne eigene Meinung“.
„Der Iran ist das Rapid des mittleren Ostens: von der Hochkultur direkt in den Abstiegskampf.“ (Homajon Sefat)
0 comments on Zwischen Größenwahn und Schnitzelsuppe