Falter 11/2015

Soll er sich in die grell pinke Panier oder in die tierisch schiache Designerschale werfen? Das Publikum darf Schicksal spielen. Zunächst für Clemens Maria Schreiner selbst und dann ein ums andere Mal für dessen zwar sympathisch schrulligen aber zwischenmenschlich minderbemittelten Freund Günter, der sich bei der Suche nach seiner Zukünftigen ganz den wegweisenden Wahlentscheidungen der Kabarettbesucher unterwirft. Doch was wie ein interaktiver und somit zwangsläufig immer wieder improvisierter, dank zahlloser beiläufig eingestreuter hochkomischer Formulierungen flotter Spaß rüberkommt, ist unterschwellig ein raffiniert gebautes und planmäßig durchgezogenes Lehrstück über vermeintliche Entscheidungsfreiheiten und Mitspracherechte in demokratischen Systemen. Tadellos.