Allerlei, aber warum?
Der Standard /19
„Es is net zum glaubn“ heißt die erste Nummer, „das Ende des Kabaretts“ heißt die letzte: Ein bezeichnender Rahmen für das kabarettistische Allerlei, das das ehemalige „Kabarett Keif“-Mitglied Alfred Rubatschek unter dem Deckmantel der historischen Aufarbeitung angeblicher „Kabarettklassiker der Moderne“ und dem Titel „Lachen mit Hirn“ derzeit im Ensembletheater veranstaltet – und damit den Beweis erbringt, dass der Komik-Instinkt und die Bühnen-Präsenz eines Kabarettisten nie und nimmer durch schauspielerisches Talent und Spielfreude zu ersetzen sind.
Sind manche der vorgeführten Nummern – verfasst von den einstigen „Keif“-Kollegen Steinhauer und Resetarits oder Kapazundern wie Polt, Stangl oder Knie – wohl zurecht in Vergessenheit geraten, leiden die übrigen, wohlbekannten an epigonalen Lähmungen. Trotz des einen oder anderen dramaturgischen Kunstgriffs, um das tadellos und kreuzbrav agierende vierköpfige Ensemble für die Darstellung einer für Solokabarett konzipierten Nummer zu rechtfertigen, verblassen sie schlussendlich im Schatten des Originals. Kein Wunder, erdreistet man sich doch sogar zu versuchen, Gerhard Polts ab- und hintergründige „Mai Ling“ mit den Stilmitteln des plakativen Realismus beizukommen oder Otto Waalkes Humor-Perle über den Funkverkehr im menschlichen Körper (wir erinnern uns alle: „Milz an Großhirn: Soll ich mich auch ballen?“) mit verteilten Rollen nachzustellen. Das kann nicht gutgehen..
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