Resetarits XXV: Etwas leiser rieselt der Schmäh
Falter 03/2015
Wenn der längst zum lebenden Nationalschatz oder österreichischen Weltkulturerbe erklärte Kabarett-Doyen Lukas Resetarits sein 25. (fünfundzwanzigstes!) Programm präsentiert, ist formale oder stilistische Kritik fehl am Platz. In „Schmäh“ ist alles beim Alten. Auf gewohnt charmante, gewitzt-gescheite Weise geht es diesmal um Mächte und Märkte, die uns am Schmäh halten, und um Menschen und Meinungen, in Anbetracht derer einem der Schmäh auszugehen droht. So richtig rennen will er aber erst nach der Pause, wenn er dem Verkaufs-Schmäh von Eduscho-Auslagen, Manufactum-Katalogen und Online-Shops erliegt und sich als aufopfernder Wirtschaftsbeleber bemüht, nur noch stapelbare Überflüssigkeiten zu kaufen. Die Lieder sind diesmal nicht seine Stärke. Und Zauberer wird er gewiss keiner mehr. Aber das war ja eh nur ein Schmäh.
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