„Supernackt“: eine unergiebige Enthüllung
Faltere 11/2012
Ex-„Hektiker“ Wolfgang „Fifi“ Pissecker hat sich für sein zweites Kabarett-Solo (Regie: Caroline Frank) viel angetan, um die Figur eines gealterten Strippers in der mid-life-crisis optisch und darstellerisch einwandfrei und glaubwürdig zu verkörpern. Nur wozu? Denn dieser Prolo-Macho mit dem tiefen Schmäh und dem Herz am rechten Fleck hat außer Klischees inhaltlich nur wenig Enthüllenswertes zu bieten. Von einem, der sich auszog, um das Thema Sexualobjekt mal umgekehrt zu behandeln? Kaum deutet sich eine originelle Wende an, rudert Pissecker rasch wieder ins sichere Seichte zurück. Und gerät er gegen Ende ins Grübeln über sein geschwänztes Leben, wünscht man sich fast schon in die erste Hälfte zurück. Da gab’s zumindest noch schlechte Scherze und ach so anrüchige Stripeinlagen, die vielen im Publikum befreit entrüstetes Gejohle entlockten.
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