Ludwig Müller: Sprache verspielt, Wort entwitzt
Falter 01/2013
Ab Mitte der 90er wurde Ludwig Müller auf den heimischen Kabarettbühnen mit bisweilen erfrischend versponnenen Sprach- und Wortspielen, Akzent- und Dialekt-Parodien bekannt. Eigentlich mehr ein Autor der kleinen, komischen Formen, als einer, dem dramaturgische Bögen oder Bühnenkünste wichtig waren. Irgendein inhaltliches Konstrukt mit holprigen Charakteren musste halt zumeist her, um seine Verse und Sketche nicht ganz zusammenhaltlos als Programm zu präsentieren. Viel verändert hat sich seither nicht. In seinem neuen Solo „Dönermonarchie“ dienen ihm ein ländlicher Lyrikwettbewerb und seine Multikulti-Nachbarschaft am Yppenplatz als zweckmäßige Transportmittel für seine Sprach- und Wortspiele, Akzent- und Dialekt-Parodien. Erfrischend ist das aber nicht mehr. Eher ermüdend. Denn es wächst kaum Witz, wo einer auf der Stelle tritt.
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