Wundersamer Wahnsinn: Das Alien vom Zillertal
Falter 04/2015
Wer flüchtig, oberflächlich schaut, sieht womöglich nur eine träschiges Musical mit grotesken Liedern, das ohne Angst vor Peinlichkeiten und mit lächerlichen Kostümen wie ein ungelenkes Laienspiel daherkommt. Wer sich aber mit staunend geweiteten Augen und Ohren auf Christoph Krall und Ursula Schwarz einlässt, erlebt eine hochkomisches Liebesdrama im Lehrerzimmer- und Schlager-Milieu voll poetischer und gewitzt gedichteter Texte, atemberaubend absurder Schmachtfetzen, ganz großer Gefühle und unzähliger, abseitig skurriler und kompromisslos inszenierter Momente. Kunst mit Inbrunst. Leidenschaftlich und lustig, beglückend und trostspendend: die Songtitel sprechen für sich : „Im Nirvana blüht ein Enzian“, „Das Alien vom Zillertal“, „In Ulan Bathor steht eine kleine Hütte“ oder das titelgebende Lied über „Die Fischer vom Machu Picchu“. Wer es fassen kann, der fasse es. Und halte es für immer im Herzen fest.
„Nasse Kraken aus dem Meer, sagen Dir, nimm’s nicht so schwer“.
Nana Mouskouri
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