„Soup is when you cook a cow and eat the water“
Falter 04/2013
Seit 2000 sorgt der Zillertaler Mathematiker und Kleinkunst-Kauz Christoph Krall für die merkwürdigsten Minderheitenprogramme. In „48 v. Chr.“ bringt er – mit Ursula Schwarz als Korrepetitorin – kenntnisreich und kompromisslos, mit beherzt einstudierten Countertenor-Arien und Mut zur Peinlichkeit Händels Heldenoper „Julius Caesar“ auf die Bühne. Bei Bedarf in Badehose. Oder als „Skyfall“ covernde Cleopatra. Dazu gibt es u.a. Dias seines Ägypten-Urlaubs, Bordverkauf antiker Kosmetika und eine statistische Erfolgs-Analyse von Gay-Partnerbörsen. Wirkt womöglich wie spekulativer Trash, ist aber in Wahrheit seine mit kindlich ungezügelter Inszenierungsfreude ausgelebte ehrliche Leidenschaft für Barockoper und Blödsinn. Beschlagen, behämmert – und dabei seltsam berührend. Und mit dem nötigen Empathie-Vorschuss absonderlich amüsant.
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