„Servus Piefke“: So freundlich wie möglich
Falter 05/2013
Wem in Bezug auf die humoristische Behandlung der Beziehung von Österreichern zu Deutschen sofort das Adjektiv „abgelutscht“ einfällt, erinnere sich kurz an die bösen Scherzzuckerln unserer Kindheit. Die mit dem Senf-Kern. Also gerade im abgelutschtesten Zustand für eine Überraschung gut. Damit wären wir beim Wahl-Frankfurter und Exil-Wiener Kabarettisten Severin Groebner, der in seinem aktuellen Solo „Servus Piefke“ Eigentümlichkeiten der Deutschen mit originellen Erlebnisberichten und genüsslich ins Groteske fortgestrickten Alltäglichkeiten illustriert. Billige Klischees dienen ihm dabei höchstens als Ausgangspunkte für seine rücksichtslos selbstironischen und gescheit gewitzten Geschichten fernab jeglicher bilateralen Beißhemmung. Eine „Fetzn-Gaudi“ nennt das sogar die sonst so seriöse „Süddeutsche“.
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