Häuslbauerschicksal zum Abbrechen
Der Standard 01/1994
Unter der Last der Witze biegen sich die morschen Balken, mit zwerchfellerschütterndem Getöse kollabiert der Dachstuhl und gezielte Lachsalven perforieren die feuchten Wände: Schlabarettist und Neo-Solist Roland Düringer – als „Selfman“ in „Hinterholzacht“ verantwortlich für Text, Regie, Bühnenbild, Lichtkonzept, Requisite etc. – planiert seine G’stätten mit einem energiegeladenen Komik-Caterpillar, der weder vor denkmalgeschützten Steinen des Anstoßes, noch vor den absturzgefährdenden Primi-Tiefen des erdigen Kellerlochs haltmacht, zu einer g’mahten Wies’n.
Die menschliche Tragödie eines schicksalsgebeutelten Häusl-Bauers verkümmert inmitten des real-satirisch plattgewalzten Schutts menschenverachtender geistiger Müllhalden zu stilistischen Brech-Elementen – ohne eine Chance, im prasselnden Pointen-Hagel überzeugenden Nährboden zu finden. Doch der Schmäh rennt neue Bestzeiten am laufenden Band – und das ist wohl die Hauptsache.
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