Konkurrenzlos unbequem: Lügen haben weiße Westen
Falter 11/2018
Christoph & Lollo werden seit Jahren nicht müde zu betonen, sie seien eine Rock’n’Roll-Band ohne Schlagzeuger, die eine Kabarettlüge lebe. In „Mitten ins Hirn“ gelingt es dem Duo abermals überzeugend, dem falschen Körper, in dem sie sich fangen ließen, mit Titeln Ausdruck zu verleihen, die für Rocksongs viel zu humorvoll, hintergründig, analytisch und ausführlich wären. Wie weiland mit ihren Skispringerweisen sind sie hierzulande auch mit ihren gesellschaftskritischen, politsatirischen, selbstironischen und trocken bis schwarz gewitzten Liedern eine Klasse für sich. Stilsicher entlocken sie ihren harmonischen Rufgesängen eine Vielzahl musikalischer Stimmungen. Ob sie auch weiterhin ihre blütenweiße Synthetik-Dreiteiler anziehen, bleibt abzuwarten: „Entwürdigend und unbequem“. Jede Lüge hat ihren Preis. Rock on!
„Ein Lied dauert immer solange, bis alles gesagt ist.“
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