Falter 09/2015

Nach 20 Jahren Vollgas in der deutschen Comedy- und Kabarettszene gönnt sich Django Asül einen „Boxenstopp“. So der Titel seines Best-of mit aktualisierten Nummern aus fünf Programmen. Wer hätte das wohl im Herbst 1995 gedacht, als sich ein 23-jähriger Bankkaufmann und Tennislehrer türkischer Abstammung in Deggendorf erstmals vor zahlendem Publikum auf eine Bühne wagte? Er selbst wahrscheinlich. Selbstbewusstsein war nie sein Problem. Als Pionier des sogenannten Ethno-Kabaretts, der seinerzeit mit seinem ansatzlosen Umschalten von deutschtürkischem Slang auf authentischstes Niederbayerisch für Staunen sorgte, hat er zweifellos viel für Integration und Akzeptanz geleistet und sich eine große Fangemeinde erspielt. Deswegen muss freilich nicht jeder seinen Witz lustig finden.