Digitale Unfüglichkeiten
Kabarettist Severin Groebner hat sein Solo-Programm einem elektronischen Remix unterzogen.
profil 05/2000
Zahlreiche ausgetretene Pfade durchziehen die heimische, sattsam kartographierte Kabarett-Landschaft. Nur selten kommt es vor, daß vom Pioniergeist Beseelte zu unbekannten Ufern aufbrechen: Wie z.B. Severin Groebner, der bereits vor Jahren mit der Formation ”gröll & groebner” musikkabarettistisches Neuland erforschte – und nun sein aktuelles Solo-Programm “Groebner Unfug” mit Hilfe des Digital-Musik-Bastler-Duos konsortenTM einem elektronischen Remix unterzogen hat. Das Ergebnis gestaltete sich am Dienstag im Ottakringer ”Vorstadt”-Gasthaus als eine noch etwas im Experimentier-Stadium befindliche Jam-Session zweier, nun ja, nur bedingt kompatibler Kunstformen. Einige von Groebners Qualitäten haben deutlich unter dem Versuch zu leiden, den teils poetisch-literarischen, teils absurd-satirischen vergnüglichen ”Unfüglichkeiten” mit untermalenden und überzeichnenden grooves und beats neue Akzente zu verleihen. Schön erstaunlich ist das Projekt aber naturgemäß bei den digital aufgemotzten Songs – und bisweilen auch dann, wenn Groebner seinen eigenen Texte mit Selbstironie und Endlos-Loops zu Leibe rückt und ihnen ungeahnte neue Schlußpointen verpaßt.
Severin Groebner : „Groebner Unfug – Der Remix”
9.5., 20:00, ”Vorstadt”
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