Vitásek spielt sich
profil 12/2004
Andreas Vitásek liebt seine guten Nummern. Dazu hat er auch allen Grund. Un darum hebt er sie – nun bereits zum dritten Mal innerhalb einer Dekade – gerne in Gestalt eines jeweils neu betitelten “Best of” auf ein Podest. Die Bühne des “Ronacher” ist ein absolut adäquater Denkmal-Sockel für seine poetisch-absurden und subtil-satirischen Kleinkunst-Kleinode: die bereits mehrfach bewährte Auswahl von anno dazumal, dramaturgisch stimmig durchsetzt mit ein paar Highlights aus den beiden letzten Soloprogrammen. Faszinierend und feierlich – aber für Fans dann doch etwas fad. Wie ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, die sich im Lauf der Jahre kaum verändert haben. Der Taxifahrer, der ihn zur Vorstellung bringt, kommt vielleicht nicht mehr ganz so proletoid daher. Und dass das eigentliche Ziel seiner nostalgischen Fahrt durch die Kindheit in Favoriten diesmal die Galapremiere eines österreichischen Films (“entweder depressiv oder halblustig”) ist, macht Sinn. In der vor-wendigen Original-Version war es noch die Einladung zum alljährlichen Kanzlerfest. Das würde ihm heute wohl keiner abnehmen. Weder die Einladung, noch, dass er sich dafür auch nur einen Fußbreit in Bewegung setzen würde. Des Versuchs, der angekündigten Hommage ans Ronacher erst mit einer Zugabe im Hans-Moser-Tonfall gerecht zu werden, bedarf es aber dann auch nicht mehr.
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